Im Rahmen des Projektes Theater for Living entwickeln wir theaterbasierte Dialogformate, die im Bereich der Stadtentwicklung, Bürgerbeteiligung und der Moderation gesellschaftlicher Konfliktlagen eingesetzt werden können. Dabei bauen wir auf unseren bisherigen Erfahrungen in der Quartiersbühne und dem Projekt Geschichten vom Weggehen und Zurückkehren auf.
Methoden: Forumtheater – Handeln statt Zuschauen
Im Mittelpunkt unseres Ansatzes steht das Forumtheater nach Augusto Boal, ein partizipatives Theaterformat, das auf die aktive Beteiligung des Publikums setzt. Anders als im klassischen Theater wird hier nicht nur zugeschaut – das Publikum wird eingeladen, in die Szenen einzugreifen, Rollen zu übernehmen und alternative Handlungen auf der Bühne auszuprobieren. Dabei bietet Forumtheater den Raum, eigene und andere Aktionen und Handlungen zu beobachten und wahrzunehmen und das Bühnengeschehen kritisch zu reflektieren und mögliche Veränderungspotenziale zu erkennen. Dabei legen wir einen Fokus auf die Frage, wie die Methoden des Forumtheaters zur Stärkung des Demokratieverständnisses sowie auf die Entwicklung demokratischer Kompetenzen beitragen können.
Im Projekt Theater for Living entwickeln wir mit den Methoden des Forumtheaters Dialogformate, die aktuelle Konflikte auf kommunaler aber auch auf gesellschaftlicher Ebene aufgreifen. Wir bieten aber auch die Möglichkeit für interessierte Fachleute, die Methoden des Forumtheaters bei uns im Rahmen von Weiterbildungen zu erlernen und auszuprobieren. Mithilfe von Reflektionsrunden mit Teilnehmenden, Schauspielenden und anderen Aktiven im Bereich des Forumtheaters werden wir zudem der Frage nachgehen, welche konkrete Wirkung die theatralen Methoden im Bereich der Demokratieförderung haben.





Eindrücke aus der Quartiersbühne 2024 (Fotos: Stadt.Raum.Gestalten e.V.)
Geplante Maßnahmen
Im Rahmen des Projekts finden vielfältige Aktivitäten statt, unter anderem:
- interaktive Forumtheater-Aufführungen zu aktuellen lokalen und gesellschaftlichen Konflikten,
- Reflektionsgespräche mit Teilnehmenden, Schauspielenden und Aktiven im Bereich des Forumthaters,
- sowie Weiterbildungen für Fachkräfte (z.B. Konfliktmediatoren, Akteure in der Bürgerbeteiligung oder der Gemeinwesenarbeit) in Methoden des Forumtheaters.
Schwerpunkt: Bürgerbeteiligung in der Stadtentwicklung – Die Quartiersbühne
Aufbauend auf unseren Erfahrungen aus den beiden Quartiersbühne-Projekten, die wir 2022 und 2024 in Leipzig durchgeführt haben, wollen wir gemeinsam mit 3 Kommunen in den nächsten Jahren jeweils einen Quartiersbühne-Prozess durchführen. Dazu starten wir im Herbst 2025 einen Ausschreibungsprozess, in dem wir interessierte Kommunen suchen, die in den letzten Jahren verstärkt mit polarisierten Konflikten innerhalb der Stadtgesellschaft im Bereich der Stadtentwicklung zu tun haben. Solche Konflikte können bspw. bei städtebaulichen Veränderungen im Kontext der sozial-ökologischen Transformation auftreten (bspw. in der Auseinandersetzung um die Mobilitätswende oder die klimagerechte Stadtentwicklung) oder auch in allgemeineren Stadtentwicklungskontexten, in denen stark polarisierte Gruppen mit ihren Interessen aufeinandertreffen und Dialogprozesse unter erschwerten Bedingungen stattfinden. Nähere Details dazu hier in Kürze.
Kontakt / Team
Marie-Luise Baldin
marie-luise.baldin@stadt-raum-gestalten.de
0160 3008404
Robert Klement
robert.klement@stadt-raum-gestalten.de
0175 9454877
Maria Budnik
maria.budnik@stadt-raum-gestalten.de
0177 6226016
Kooperationspartner
Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Forumtheater Leipzig, der Quartiersbühne, lokalen Bildungseinrichtungen, zivilgesellschaftlichen Initiativen und weiteren Akteur*innen aus dem Sozial- und Jugendbereich umgesetzt.
Förderung
Gefördert wird das Projekt durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Programms „Demokratie leben!“.
